Zehn Jahre plus-MINT – Eine Idee verändert Bildung
8. September 2025
Bereits am 25. und 26. März 2015 traf sich in Düsseldorf eine Expertenrunde aus Pädagogen, Wissenschaftlern und Bildungspraktikern. Dort wurde der Grundstein gelegt für das, was wenige Monate später zur Gründung des Vereins zur MINT-Talentförderung e.V. führte. Diese erste Zusammenkunft machte deutlich: Deutschland braucht eine systematische Förderung seiner besten MINT-Talente – vergleichbar mit den Nachwuchsleistungszentren im Fußball.
Am 8. September 2015 wurde die Vision Wirklichkeit: In Düsseldorf fand die Gründungsversammlung des Vereins zur MINT-Talentförderung e.V. statt – der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte, die heute, zehn Jahre später, aus der deutschen Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken ist.
Die Idee war kühn und zugleich wegweisend: herausragende MINT-Talente zusammenzubringen, ihnen Zeit und Raum zum Forschen zu geben und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten.
„Wir wollten die besten MINT-Talente zusammenbringen und ihnen Zeit und Raum geben, zu forschen und ihre Persönlichkeit auszubilden“, erinnert sich Dr. Peter Rösner, Vorsitzender des Vorstandes und Ideengeber der ersten Stunde.
Die Gründungsmitglieder
Elf Persönlichkeiten standen damals gemeinsam für den Start dieser Idee:
Dr. Peter Rösner – Vorsitzender des Vorstandes und Leiter des Internats Louisenlund
Henrik Fass – damaliger Leiter des Internats Birklehof
Ulrike Ostermeier – damalige Leiterin des Internats Sankt Afra
Sven Meier – Geschäftsführer des Vereins zur MINT-Talentförderung e.V.
Bernd Zech-Wedde – Projektplaner
Thomas Laqua – Schatzmeister im Vorstand und Geschäftsführer von wonderlabz OHG
Lars Funk – Berater
Fabian Müller – damaliger Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Holstein Kiel
Dr. Sven Baszio – damaliger Vorstand der Stiftung Jugend forscht e.V.
Thomas Tillmann – Selbstständiger Bildungsberater
Jutta Möhringer – Department Educational Sciences, Technische Universität München
Starke Partner von Anfang an
Unterstützt wurde die Gründung von bedeutenden Partnern: der Siemens Stiftung, dem VDI Verein Deutscher Ingenieure, der TÜV SÜD Stiftung sowie dem Verband der Familienunternehmer. Von 2018 bis 2021 engagierte sich zudem die Gisela und Erwin Sick Stiftung. Heute ist das Unternehmen Pfeiffer Vacuum aus Darmstadt sowie die Wilhelm- und Else Heraeus Stiftung Förderer des bundesweiten Programms.
Wachstum und Netzwerk
Gestartet ist plus-MINT 2015 mit den beiden Gründungsinternaten Louisenlund (Schleswig-Holstein) und Sankt Afra (Sachsen). Heute – zehn Jahre später – gehören sechs führende Internate in Deutschland zum Netzwerk:
Birklehof (Baden-Württemberg)
Landesschule Schulpforta (Sachsen-Anhalt)
Louisenlund (Schleswig-Holstein)
Schloss Neubeuern (Bayern)
Sankt Afra (Sachsen)
Steinmühle (Hessen)
Besonders bemerkenswert: plus-MINT vereint sowohl staatliche Internate (Sankt Afra, Schulpforta) als auch private Internate (Louisenlund, Neubeuern, Birklehof, Steinmühle) in einer gemeinsamen Initiative. Die privaten Internate sind zudem Schüler-BAföG-förderfähig, sodass der Zugang zum Programm unabhängig von der sozialen Herkunft möglich ist.
Bundesweite Partner
Heute arbeitet plus-MINT mit einem breiten Netzwerk an Partnern zusammen, das von Wissenschaft, Bildung bis zur Zivilgesellschaft reicht. Dazu gehören u. a. das IPN Kiel, die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Deutsche Gesellschaft für Technische Bildung (DGTB), das Technische Hilfswerk (THW), MINT Zukunft schaffen, das London International Youth Science Forum (LIYSF), Jugend forscht, die Gesellschaft für Informatik und viele weitere. Diese Vielfalt an Partnern zeigt, wie breit plus-MINT vernetzt ist und wie stark die Initiative im gesamten MINT-Ökosystem wirkt.
Warum MINT-Förderung so wichtig ist
Deutschland lebt von Innovation, Forschung und Technologie. Ingenieure, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker sind das Fundament, um Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit in einer globalisierten Welt zu sichern. Gleichzeitig ist der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften größer denn je.
Während viele Initiativen auf die Breite zielen, setzt plus-MINT an der Spitze an: Hier werden die besonders begabten Jugendlichen gezielt gefördert – systematisch, nachhaltig und mit einem klaren Curriculum. Diese Exzellenzförderung stellt sicher, dass die klügsten Köpfe nicht nur entdeckt, sondern auch auf höchstem Niveau ausgebildet und vernetzt werden. plus-MINT hat damit eine Lücke geschlossen, die es in Deutschland zuvor so nicht gab.
Zehn Jahre Erfolgsgeschichte
Hunderte Schülerinnen und Schüler haben in den plus-MINT Exzellenzzügen ihre Leidenschaft entdeckt, außergewöhnliche Projekte realisiert und wertvolle Kontakte in Wissenschaft und Wirtschaft geknüpft. Viele von ihnen sind heute auf dem Weg in eine wissenschaftliche oder technische Karriere – ausgestattet mit dem Rüstzeug, das sie in den Internaten des plus-MINT Netzwerks erhalten haben.
Besonders sichtbar wird dies in den großen Wettbewerben: plus-MINT Talente spielen regelmäßig eine gewichtige Rolle auf Landes- und Bundesebene – sei es bei Jugend forscht, den Science Olympiaden oder weiteren nationalen und internationalen Wettbewerben. Ihre Leistungen sind nicht nur ein Beweis für die Wirksamkeit der Förderung, sondern auch ein starkes Signal für die Innovationskraft, die von dieser Initiative ausgeht.
Heute bewerben sich jährlich rund 120 Schülerinnen und Schüler für das Programm. Derzeit nehmen insgesamt knapp 200 Schülerinnen und Schüler in den sechs Internaten am plus-MINT Programm teil – eine starke Gemeinschaft von jungen Talenten, die die Bildungslandschaft in Deutschland bereichern und die Innovationskraft von morgen sichern.
Das Jubiläum ist ein Moment des Stolzes und der Dankbarkeit – für den Mut der Gründungsmitglieder, die Unterstützung durch Förderer und die Begeisterung der vielen jungen Menschen, die plus-MINT mit Leben füllen.
Zehn Jahre plus-MINT – das sind zehn Jahre Mut, Innovation und die feste Überzeugung, dass besondere Talente eine besondere Förderung verdienen.
Text: Sven Meier, plus-MINT
Foto: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.